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Review: Audi Q5 2.0 TDI

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Vor einer Woche hatte ich die Gelegenheit den Audi Q5 3 Tage zu fahren. Hier jetzt wie versprochen ein kleiner Bericht.

Es war ein Q5 mit dem 2 Liter Turbodiesel. Ich bin kein sonderlich großer Fan von Dieselmotoren, besonders den Klang kann ich gar nicht leiden. Der einzige wirklich beeindruckende Dieselmotor ist der aus dem BMW 330d. Ein unglaublicher Durchzug! Aber sonst hat mich noch kein Diesel vom Hocker gehauen. Anders ist es bei der 2 Liter Maschine im Audi auch nicht. Ja, er hat guten Durchzug aber wirklich beeindrucken kann er nicht. Dafür ist er schön leise und kaum als Diesel zu erkennen, wenn man selbst drinsitzt und fährt. Der Verbrauch spricht natürlich immer für einen Diesel, aber was Fahrspaß angeht… Um mir wirklich eine Meinung zu bilden müsste ich den Q5 Benziner fahren, aber so kann ich nur sagen: Die Fahrleistungen reichen, um gut im Verkehr mitzuschwimmen. Einmal Kickdown und man kann bedenkenlos die Spur wechseln. Ich würde es so sagen: Für das Auto genau der richtige Motor wenn man Langstrecke fährt oder pendelt. Er bereitet einem keine Sorgen aber ist auch nicht unbedingt der Höhepunkt an diesem Auto. Das ist eher der Innenraum, aber dazu später mehr.

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Karosserie

Von außen beeindruckt der Q5 mit seinem wuchtigen Auftreten. Nicht so wuchtig und monströs wie der Q7, aber der ist schon zuviel des guten wie ich finde. Ich fand ihn immer schon zu groß um noch gut auszusehen. Der Q5 hat von außen genau die richtige Größe, fühlt sich von innen aber noch viel größer an. Das aktuelle Markengesicht von Audi gehört meiner Meinung nach zu den aktuell schönsten, mit dem Singleframe-Grill und dem LED-Tagfahrlicht. Auch die Schürzen sind immer sehr schön designt. Bei einem SUV wie dem Q5 wirkt der Singleframe-Grill (Der sich auch auf dem Lenkrad wiederfindet) genau richtig und lässt ihn eine Ecke bedrohlicher wirken:

Hier ist ganz gut das LED-Tagfahrlicht zu erkennen:

Aus der Nähe betrachtet sieht der bis ins Detail designte Scheinwerfer so aus. Besonders der Anschnitt am oberen Rand beim Abblendlicht gefällt mir. So hab ich das auch immer selbst gezeichnet:

Von hinten sieht der Q5 nicht minder wuchtig aus. Die Heckscheibe nimmt den kleinsten Teil ein, der Rest besteht aus Logo, LED-Heckleuchten und Stoßstange. Die Heckklappe ist schön groß und die Ladefläche ist in etwa auf Hüfthöhe, was das Ein- und Ausladen sehr angenehm macht. Etwas breitere Bereifung würde dem Q5 allerdings deutlich besser stehen. Außerdem verstehe ich nicht warum bei allen Fahrzeugen, auch anderer Marken, weit unten diese riesigen Reflektoren angebracht werden. Das erste Mal überhaupt ist mir das damals beim Q7 aufgefallen. Nachts sieht es immer so aus als würde noch ein Anhänger hinten dranhängen:

Eine der schönsten Perspektiven beim Q5. Man erkennt die hübsche Kante an der Unterseite der Heckleuchten und sieht die recht schön geformten Seitenfenster. Die Felgen an diesem Q5 sind… hmm einfach hässlich. Für Winterbereifung ist es ok, aber im Sommer müssen auf jeden Fall zwei Zoll mehr drauf. Man sieht ja öfter mal einen Q5 mit hübschen Felgen rumfahren. Die hier zu sehenden Felgen machen das ganze Auto aber eine Stufe billiger:

Hier ist die grade erwähnte Kante nochmal besser zu erkennen. Das ist das schönste Detail am Q5 finde ich und sieht je nach Perspektive immer etwas anders aus. Wenn ich jetzt noch einen Q7 sehe denke ich mir immer: Wie langweilig flach und zweidimensional das Hekc doch ist…

Die Blinker sind wie Augenbrauen ausgeformt und gehen über die gesamte Breite der Heckleuchte. Die Lichter sind wie inzwischen bei Audi üblich als Kontur ausgeführt. Die schönste hat der R8, die vom Q5 kann sich aber auch sehen lassen:

Innenraum

Das Highlight des Q5 ist aber mit Abstand der großartige Innenraum. Nicht nur dass man sich sehr gut aufgehoben fühlt (natürlich auch durch die hohe Sitzposition) – die Materialien sind auch beeindruckend hochwertig. Es macht einfach Spaß das Auto zu fahren und die Materialien an den Händen zu spüren. Das Auge wird durch wunderbar ablesbare und Auditypisch kühl ausgeführte Instrumente  begrüßt, das Navi sitzt an der perfekten Position um schnell alle Details zu erfassen und wartet mit einer sehr gelungenen Farbpalette auf. Was auf diesem Bild nicht zu erkennen ist: Zwischen Drehzahlmesser und Tacho befindet sich ein Multifunktionsdisplay das zusätzlich zum Hauptdisplay Richtungsanweisungen anzeigt – Oder je nach Wunsch auch den Radiosender oder Borddaten.

Das Lederlenkrad mit den Multifunktionstasten liegt wunderbar in der Hand. Da kann kein anderes Lenkrad mithalten dass ich je anfassen durfte. Es ist sehr sportlich ausgeführt und der Durchmesser ist – zumindest für meine Hände – ideal. Die Tasten lassen sich sehr leicht mit dem Daumen erreichen und haben einen guten Druckpunkt. Besonders bei den Drehreglern würde es sonst schnell passieren dass man weiterdreht wenn man eigentlich durch Draufdrücken bestätigen wollte. Allein wegen diesem Lenkrad steige ich gerne wieder in den Q5. Es findet sich jedoch auch bei allen anderen aktuellen Audimodellen wieder. Noch ein Wort zu den Hebeln: Ich bin so froh dass Audi immernoch einen klassischen Blinkerhebel verwendet. Was ich damit meine? Naja, von vielen anderen Marken kennt man es ja inzwischen: Blinkerhebel die nicht einrasten sondern nach dem Betätigen immer wieder in Mittelstellung zurückspringen. Was hat da die Ingenieure nur geritten? Die Folge davon kennen viele aus dem Straßenverkehr: Wenn jemand mit einem solchen Auto seinen Blinker wieder abstellen will, weil die Automatik versagt, dann wird meist kurz in die Gegenrichtung geblinkt. Denn man kann nicht einfach manuell den Hebel in Mittelstellung bringen – da ist er schon! Audi jedenfalls verwendet einen Blinkerhebel wie eh und je: Soll er ausgehen, einfach zurück in Mittelstellung bringen!

Die Mittelkonsole erinnert mit der mattschwarzen und mattsilbernen Oberfläche und der roten Beleuchtung schon sehr an eine hochwertige HiFi-Komponente. Alles sehr Hightech und ein wahrer Augenschmaus. Für Audi typisch: So wie es aussieht, so fühlt es sich auch an! Bei den Lüftungsreglern ist mir nicht ganz klar was an und aus bedeutet. Entweder es befinden sich unten keine Markierungen auf den Rädchen oder aber die auf dem Bild zu sehenden Punkte – die allerdings alle gleich groß sind. Wie soll man das verstehen?

Unter der Blende unter dem CD-Laufwerk befinden sich zwei SD-Card-Schächte um Musik wiederzugeben. Die Klimasteuerung wird auf dem Hauptdisplay eingeblendet, das Stellrad in der Mitte der Klimasteuerung übernimmt je nach vorher gedrückter Taste andere Aufgaben. z.B. Sitzheizungsstufe oder Temperatur. Sehr simpel und benutzerfreundlich. Links neben dem Automatikschaltknauf befindet sich der Schalter für die automatische Parkbremse (bzw. Handbremse). Erst war ich immer verwirrt ob man drücen oder ziehen muss um sie zu aktivieren. Dann jedoch dachte ich: Wie war es nochmal bei der klassischen Feststellbremse? Und genauso verhält es sich auch hier: Nach oben ziehen um die Bremse zu aktivieren. Beim deaktivieren spürt man eine Veränderung am Bremspedal, so weiss man dass die Handbremse nicht mehr aktiv ist. Rechts neben dem Schaltknauf ist der Lautstärkeregler für Radio und Navi:

Hier die Bedieneinheit für das MMI. Damit habe ich am liebsten gespielt. Der Drehregler hat ein so schönes sattes und metallisches Klicken und Einrasten, dass es eine wahre freude ist. Wie die Regler für das Zielfernrohr an einem Scharfschützengewehr. Oder so würde ich mir das vorstellen. Kaum stehe ich im Stau, drehe ich dran rum. Sehr schönes Bedienteil! Über die Tasten wird das jeweilige Menü aufgerufen, die vier Tasten rund um den Drehsteller haben jeweils die Funktion die auf dem Hauptdisplay an den Rändern angezeigt werden. Etwas störend bei der Lautstärkereglung (oder ich habe keine Lösung gefunden): Hört man Radio wird damit die Radiolautstärke gesteuert. Erfolgt gerade eine Ansage per Navi, wird damit die Lautstärke der Navi-Stimme gesteuert. Ich war am Telefon und hab die Navistimme gerade als eine Ansage erfolgte ganz heruntergestellt. Nach dem Telefonat habe ich mich erst als ich fast falsch abgebogen bin daran erinnert dass ich die Stimme ganz runtergeregelt hatte. Um nicht über das Einstellungsmenü des Navi die Stimme wieder hochdrehen zu müssen (was umständlich ist), habe ich abgewartet bis ich glaubte dass gerade eine Ansage erfolgen müsste und dann den Drehregler benutzt um lauter zu stellen. Beim dritten Anlauf hab ich eine Navi-Ansage erwischt und konnte sie wieder hochdrehen. Dafür muss es doch eine andere Lösung geben?

Der Schaltknauf liegt sehr satt in der Hand, die Verriegelung lässt sich sehr gedämpft betätigen, hier fühlt man allerdings dass es wohl Plastik ist. Neben D gibt es auch noch S für – ich vermute mal – “Sport”. Hier wird knackiger geschaltet. Ich bin eigentlich immer ein Freund von “Sport”-Tasten und lasse sie meist aktiviert. Aber hier ist der einzige Unterschied den ich ausmachen konnte dass ruppiger geschaltet wird. Das empfand ich eher als störend als als sportlich:

So sieht das Cockpit aus der Sicht des Fahrers aus. Sehr schöne Farben und ein kühler Materialmix. Dazu tolle Rundumsicht (außer nach hinten – da entschädigen jedoch PDC und große Außenspiegel). Alles im Blick:

Der Beifahrerplatz ist auch nicht schlechter. Sehr bequeme Ledersitze, einzig die zusätzlich verstellbare Stütze für die Oberschenkel wirkt etwas billig. Sie wird manuell mit einem Hebel verstellt und alles ist sehr “locker”. Der Beifahrer freut sich über einen gut erreichbaren Lautstärkeregler für die Musik, der Fahrer kann hierzu das Multifunktionslenkrad benutzen:

Der Blick nach hinten ist relativ stark eingeschränkt, das Fenster wirkt aus Fahrersicht fast winzig. Jedoch helfen die großen Aussenspiegel beim rangieren ungemein. Hinten sitzt man auch nicht schlecht, die Sitze sind sehr bequem und in der Mitte verbirgt sich eine Mittelarmlehne:

Alles in allem war ich schwer beeindruckt vom Komplettpaket das der Q5 bietet. Es ist ein von außen und innen sehr durchdacht designter SUV der sich gerade auf der Autobahn pudelwohl fühlt. In seiner Klasse (BMW X3, Mercedes GLK) ist er aus meiner Sicht sowieso an der Spitze, wobei ich den neuen BMW X3 bisher noch nicht gefahren bin. Selbst mit dem Diesel könnte ich leben und – ich traue mich fast gar nicht es zu sagen – die Automatik würde ich bei dem Q5 auch ordern. Ich weiss nicht woran es liegt, aber zu einem SUV passt eine Automatik einfach besser. Über Schaltzeiten beim manuellen Schalten des Automatikgetriebes brauchen wir uns gar nicht unterhalten – Es ist auch hier eher ein Gimmick als ernsthafter Ersatz. Lieber alles auf Automatik lassen. Die Seitenneigung eines solchen SUVs ist natürlich deutlicher wahrnehmbar als in einer normalen Limousine, vielleicht bin ich aber auch überempfindlich da ich sonst den Z3 fahre. Jedenfalls hatte ich in engen Autobahnauffahrt-Kurven manchmal eher das Gefühl dass der Q5 etwas vornüber schiebt und sich doch sehr neigt. So sehr dass man auf dem Fahrersitz verrutscht. Das ist aber eher eine Eigenschaft, die man dieser Fahrzeugklasse verzeihen kann. Dafür hat man im Stadtverkehr den größeren Überblick.

Was sagt ihr dazu? Kommentare zum Review und natürlich auch zum Q5 sind willkommen :)


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